Um 9 Uhr hieß uns Naturschutzgebiert-Revierförster (NSG) Kaj Krumbiegel am Besucherzentrum der NSG-Verwaltung herzlich willkommen. Dort bot er uns einen kleinen Einblick in die Ausstellung „Nach vorn zurück“. Neben dem geschichtlichen Hintergrund zur Entwicklung der Königsbrücker Heide, gab es auch einen spannenden Einblick zur Pflanzen- und Tierwelt sowie zu den Aufgabenschwerpunkten in diesem Gebiet. Aus Sicht der Feuerwehr war es besonders spannend zu erfahren, welche Maßnahmen und Möglichkeiten die Feuerwehren haben und mit welchen Schwierigkeiten und Gefahren sie es zu tun haben, sollte es einmal zu einem Brand in diesem Gelände kommen. Denn die Königsbrücker Heide ist zum Großteil Naturschutz- und aufgrund seiner militärischen Vergangenheit vor allem Sperrgebiet.
Um einen realen Eindruck von der Situation für die Feuerwehren zu erhalten, nahm uns Herr Krumbiegel dann mit in sein Revier. Hier fiel auf, dass man zunächst immer einen Schlüssel benötigt, um die Schranken entlang der Zufahrtswege passieren zu können. Weiterhin sollte man geübt sein im Umgang mit einer Land- und Wegekarte, sonst kann man sich in dem Gebiet, welches die Ausmaße Dresdens hat, schnell verlaufen bzw. verfahren. Eine weitere Besonderheit ist die, dass man die Wege möglichst nicht verlassen sollte, da an den meisten Orten noch alte Munition und Geschosse (Blindgänger oder andere militärische Hinterlassenschaften) etc. vermutet werden. Auch die Wasserentnahmemöglichkeiten sind, trotz größerer, durch Biber entstandener Teiche und Tümpel, ziemlich begrenzt. So führte uns Herr Krumbiegel zu einer von mehreren Stellen, wo die Feuerwehren im Ernstfall ausreichend Wasser vorfinden. Das Highlight auf dieser Tour war die Besteigung des ca. 28 Meter hohen Waldbrandüberwachungsturmes, welcher ab Waldbrandwarnstufe 3 besetzt ist. Der Ausblick von der unteren Kanzel (12 Meter) war für alle sehr beeindruckend. Unsere ausscheidenden Kameraden durften dann noch bis ganz hinauf in die Überwachungskanzel.
Nach rd. 2 Stunden waren wir wieder zurück an der NSG Verwaltung. Dort trugen wir uns natürlich noch in das Gästebuch ein, denn wie wir von Herr Krumbiegel erfahren haben, waren wir die erste Jugendfeuerwehr überhaupt, welche in den Genuss einer derartigen „Schulung“ kam. Dies macht uns natürlich auch ein bisschen Stolz. Ein herzliches Dankeschön noch einmal an dieser Stelle an Herrn Krumbiegel für diese sehr interessante und äußerst informative Tour.
Punkt zwei auf der Tagesordnung war der Besuch der Freiwilligen Feuerwehr Königsbrück. Hier wurden wir schon vom stellv. Ortswehrleiter Felix Kirschner, dem Jugendwart Jens Bielitz und zwei weiteren Kameraden erwartet. Nach einer kurzen Begrüßung zeigten und erklärte man uns die neuste Errungenschaft der Königsbrücker - den neuen Feuerwehranhänger (FwA) Düsenschlauch. Darauf befinden sich insgesamt 400 Meter A-Düsen-Schlauch (je 50 Meter) inkl. allen Zubehörs. Dieser soll insbesondere bei Waldbränden zum Einsatz kommen, kann aber auch zur Niederschlagung von giftigen Dämpfen und Gasen verwandt werden. Aufgrund der im Schlauch, in regelmäßigen Abständen eingebauten Düsen, kann man quasi eine Wasserwand aufbauen und eine weitere Feuerausbreitung verhindern. Nach dieser Erklärung durften sich die Kinder und Jugendlichen frei umschauen und den Kameraden Löcher in den Bauch fragen. Auch hier nochmals einen großen Dank für die Erklärungen und die Bereitschaft, an einem freien Samstag-Vormittag für die Jugendlichen zur Verfügung zu stehen. Aber dies macht eben Feuerwehrleute mit Herzblut aus.
Der letzte und schon sehnlichst erwartete Punkt an diesem Tag war der Abschluss in der Pizzeria in Königsbrück. Aufgrund der vorangeschrittenen Zeit hing dem ein oder anderen schon der Magen in der Kniekehle. Deshalb ein dickes Lob an das Team des Hotel-Stadt-Königsbrück, welche in relativ schneller Zeit die hungrigen Mäuler mit leckeren Pizzen und Pasta stopfen konnte.